Badkultur Geschichte
Eine neue Freiheit
Wer liebt es nicht, sich unter dem prickelnden Nass der Dusche zu erfrischen oder wer kennt nicht den Genuss, nach getaner Arbeit in die Badewanne zu steigen und im wärmenden Wasser, umgeben vom Duft wohltuender Essenzen zu entspannen.
Und dennoch - kaum vorstellbar, dass unser heutiges Badevergnügen mit seinem technischen perfektionierten Badeluxus den Römern antiker Zeiten nur ein bedauerndes Lächeln entlockt hätte.
Bild: Holzschnitt 19.Jh.
Sie waren es gewohnt, im prunkvollem Ambiente marmorverkleideter Badetempel zu entspannen, wo das wohltemperierte Nass aus silbernen Wasserspeiern hervorquoll. Noch heute bezeugen die Überreste der legendären Thermen in der Stadt am Tiber jene hochstehende, ja äußerst luxuriöse Badekultur, die den Römern eine Selbstverständlichkeit des Alltags war.
Bild: Kupferstich nach Raffaels
So wundert es auch nicht, dass die Zeugnisse vergangener Badefreuden inmitten komfortabler Badeanlagen bis in das 7. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen.
Doch nicht nur das Bedürfnis nach körperlicher Reinheit sollte in jenen frühen Zeiten beim Baden gestillt werden, es galt auch, die Seele von jeglicher Beschmutzung reinzuwaschen.
Bild: Le plaisir de lété Kupferstich von Surugue nach Gemälde von J.B. Pater, 1744
In Mythen, Sagen und Legenden, in heiligen Schriften und archäologischen Quellen - überall stoßen wir auf Dokumente, die diese uralte Tradition des Badens als Reinigung und rituelle Handlung belegen.
Bild: Verschiedene medizinische Badeanwendungen nach dem Dresdner Badearzt Bilz
Es ist schon erstaunlich, dass erst ca.1845 wieder begonnen wurde sich mehr mit dem Thema Badkultur zu beschäftigen. Es wurde natürlich auch in den Jahren bis zum 19. Jh. gebadet, dieses geschah aber in öffentlichen Badeanstalten.
Solche kann man aber nicht mit den heutigen privaten Schwimmbädern öffentlichen Schwimmbädern bzw. Erlebnisbädern vergleichen. Es gab Miet-Badewannen, Badeschiffe in Frankfurt und etliche weitere Möglichkeiten für die Reinigung.
Bild: Modernes Massenbrausebad (1905)
Wie es begann ...
Erste StufeIn seiner einfachsten Form liegt das Badezimmer neben der Küche. Eine spezielle Beheizung ist nicht vorgesehen. Der Kamin des Küchenherdes sorgt für schwache Temperierung. Die Wanne besteht aus Holzdauben und ist mit Kupferblech ausgekleidet. Das Badewasser wird in der Küche erhitzt und in die Wanne gebracht
Zweite StufeMan beginnt Ofen und Wanne in einer Einheit zu sehen. Es werden nach heutiger Sicht die abenteuerlichsten Konstruktionen hergestellt.
Badewanne und Ofen in einer Einheit:
Hauptsache das Wasser war warm.
Dritte StufeDie meisten Vorderhäuser waren an die Wasserversorgung angeschlossen und die Kanalisation folgt auch bald. Es gab auch schon die nebenstehenden Boiler, egal ob mit Kohle, Holz oder später mit Öl beheizbar. Das waren Zeiten!
Heute würde man gleich den Slogan bilden:
Der Boiler voll, na wunderbar, jetzt kannste baden - alles klar.
Aber nun zu Heute ...
Mit dem Bad geht es wieder aufwärts - endlich.
Fast zwei Jahrtausende lang war die Entwicklung der Badekultur durch Rückschritt statt durch Fortschritt geprägt. Verglichen mit dem Badeluxus der Römer war das, was danach kam, wahrhaft finsteres Mittelalter - ein Mittelalter, welches sich bis in die Neuzeit erstreckte.
Noch bis weit ins 19. Jahrhundert gab es - außer im wohlhabenden, technisch fortschrittlichen England und in den Schlössern der Aristokratie - kein Badezimmer im heutigen Sinn, sondern allenfalls Waschräume - ungeheizte Ecken die mit einer Waschschüssel und einem Krug versehen waren.
Im 20. Jahrhundert ging es mit dem Bad aufwärts. Anfangs war es nur ein technischer Fortschritt. Der überwiegende teil unserer Bevölkerung sah das Badezimmer nur als einen Raum in dem man seiner Säuberungspflicht nachkommen konnte. Von Wohlbefinden keine Spur.
Und heute bauen wir Wellness-Oasen damit Sie sich rundherum Wohl fühlen!
Die Bilder stammen aus dem Buch Badewonnen von Hansgrohe.
Wir danken der Firma Hansgrohe für die freundliche Genehmigung der Bildbenutzung.
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